Umweltschutz im Versandhandel ist so wichtig wie nie zuvor. Auch deshalb bieten mittlerweile fast alle Lieferdienste auch klimaneutralen Paketversand. Doch was steckt wirklich hinter der Co2-neutralen Lieferung? Welche Zertifikate gibt es – und wie sinnvoll ist Kompensation wirklich? Wir haben alle wichtigen Infos für Sie gesammelt.
Inhaltsverzeichnis:
- Warum ist klimaneutraler Versand so wichtig?
- Was ist Co2-neutraler Versand?
- Co2-Emissionen vermeiden oder kompensieren?
- Anbieter für klimaneutralen Versand im Vergleich
- enviropack: Ihre Sendung umweltfreundlich verpackt
Warum ist klimaneutraler Versand so wichtig?
Jeden Tag werden rund 13 Millionen Sendungen zugestellt. Das Problem: Nicht nur das Produkt und die Verpackung selbst, auch der Versand verbraucht extrem viel Energie. Energie, die meist aus fossilen Brennstoffen kommt – und deshalb einen erheblichen CO2-Ausstoß verursacht. Rund 500g CO2 fallen laut DHL pro Paket im Schnitt an. Das gilt aber nur, wenn das Paket auch im ersten Zustellversuch beim Kunden landet. Muss der Postbote die Lieferung wieder mitnehmen und am nächsten Tag erneut zustellen, hat das Paket bereits knapp 1000g CO2 Emissionen verursacht. Das entspricht in etwa einer lauwarmen Dusche. Sicher ist also: Wir müssen die Lieferung klimafreundlicher und nachhaltig gestalten. Hier kommt der klimaneutrale Versand ins Spiel.
Was ist Co2-neutraler Versand?
Ganz grundsätzlich gilt Versand nur dann als klimaneutral, wenn sich durch ihn die Menge an schädlichen Klimagasen in der Atmosphäre nicht erhöht – zumindest rechnerisch nicht.
Unternehmen haben zwei Möglichkeiten:
1. CO2-Emissionen von Anfang an komplett vermeiden.
2. Den Ausstoß von CO2 im Anschluss über den Emissionshandel kompensieren.
Ersteres ist für die meisten Unternehmen noch nicht möglich, die nötigen Infrastrukturen und Technologien fehlen. Deshalb werden in den meisten Fällen beide Möglichkeiten kombiniert. Unternehmen sparen dann so viel CO2 wie möglich ein und kompensieren anschließend den Rest, indem sie beispielsweise Klimaschutzprojekte unterstützen.
Co2-Emissionen vermeiden oder kompensieren?
Klar ist: Emissionen direkt zu vermeiden ist immer der bessere Weg. Denn ausgestoßene Klimagase richten Schaden an – und können nur teilweise später durch Kompensieren „zurückgeholt“ werden.
Wirklich klimabewussten Versand erkennst du daran:
- Pakete werden über längere Strecken mit Schiff oder Bahn, anstatt mit dem Flugzeug oder Diesellaster transportiert.
- Innerhalb von Städten nutzt der Dienstleister elektrische Lastenfahrräder, E-Autos oder andere alternative Antriebe.
Zwar können so viele Emissionen eingespart werden, ein völlig klimaneutrale Versand ist aber noch nicht möglich. Deshalb bleibt nur, am Ende die ausgestoßenen Gase zu kompensieren. Das passiert oftmals durch Zertifikate. Unternehmen schaffen so einen angemessenen Ausgleich zu der Höhe der vorher berechneten Emissionen.
Beispiel: Ein Unternehmen verursacht 180 Tonnen Treibhausgase in einem Jahr. Deshalb kauft es so viele Zertifikate, dass exakt diese Menge ausgeglichen wird. In Deutschland passiert das beispielsweise oft mit sogenannten Moorfutures. Weil insbesondere Moore viel CO2 binden, wird so Geld in die Wiederherstellung dieser Landschaften gesteckt.
Zertifikate im Überblick
Grundsätzlich wird bei Klima-Zertifikaten zwischen dem verpflichtenden und dem freiwilligen Markt unterschieden.
- Der verpflichtende Markt ist ein Wirtschaftsbereich, der zum Ausgleich seines Ausstoßes verpflichtet ist.
- Zum freiwilligen Markt gehören Unternehmen, die auch so einen Klimaschutzbeitrag leisten möchten.
Zu den anerkannten Zertifikaten gehören:
- CDM (Clean Development Mechanism): Streng geprüfte Klimaschutzprojekte für den verpflichtenden Markt, für den die CER (Certified Emissions Reduction) Zertifikate ausgegeben werden. Sie belegen, dass auch tatsächlich die angegebene Menge CO2 eingespart wird.
- Gold-Standard: Die teilnehmenden Projekte müssen zusätzliche, strenge Bedingungen erfüllen. Auch deshalb gehört der Gold-Standard zu den sinnvollsten Zertifikaten, auf die Unternehmen zurückgreifen sollten. Das geht zum Beispiel über GS-VER-Zertifikate für freiwillige Kompensation oder GS-CER-Zertifikate.
Ungeeignete Zertifikate sind:
- Nicht nutzen sollten Unternehmen die sogenannten Verschmutzungs-Zertifikate. Sie sollen Emissionen durch Geldzahlungen kompensieren – ein wirksamer Ausgleich entsteht so aber nicht.
- Auch Ex-ante-Zertifikate, die den Ausgleich lediglich als Schätzung voraussagen, sind keine optimale Lösung.
Anbieter für klimaneutralen Versand im Vergleich
DPD
Mit Total Zero ist DPD der Marktführer im Kompensieren. Alle beim Versenden entstandenen Emissionen gleicht der Paketdienst am Ende wieder aus. Zusatzkosten fallen für Kunden und Empfänger dabei nicht an. Dazu testet DPD kontinuierlich alternative Antriebe und setzt bereits in vielen Städten auf E-Mobilität. Durch Apps und Onlineportale senkt der Versanddienstleister außerdem die Zahl vergeblicher Zustellversuche.
DHL
Schon seit 2011 transportiert DHL alle Pakete innerhalb Deutschlands komplett CO2-neutral. Seit 2022 gilt das jetzt auch für internationalen Privatkunden-Versand. Mit dem brandneuen Service GoGreen Plus können Kunden jetzt auch noch aktiv einen Beitrag zum Umweltschutz leisteten – bis 2050 möchte DHL alle logistikbezogenen Emissionen auf null reduzieren.
GLS
GLS Klima Protect bietet seinen Kunden nicht nur offizielle Kompensationszertifikate. Pakete klimaneutral zuzustellen und Umweltbewusstsein beim Versand sind ebenfalls Teil des Programms, mit dem GLS vor allem Geschäftskunden anspricht. Zusätzliche Kosten fallen für die klimaneutrale Lieferung nicht an. Stattdessen können Unternehmen ihre Emissionen beim Versand ohne zusätzlichen Aufwand kompensieren.
UPS
Die UPS Carbon neutral unterstützt Projekte, die durch den Versand entstandene Treibhausgase kompensieren. Dafür hat sich der Versanddienstleister mit bekannten Verifizierungs- und Zertifizierungsorganisationen zusammengetan. Der CO2-neutrale Versand von UPS wurde außerdem von der SGS (Société Générale de Surveillance) verifiziert.
Hermes
Im Jahr 2010 hat Paketdienstleister Hermes mit WE DO! sein eigenes Umweltschutzprogramm ins Leben gerufen. Professionelles Umweltmanagement, zu Fuß erreichbare Paketshops, die Nutzung von erneuerbaren Energien an Standorten und eine elektrische Fahrzeugflotte – Hermes möchte den eigenen CO2-Ausstoß so deutlich verringern. Ziel: Emissionsfreie Zustellung in den Innenstädten der 80 größten Städte bis 2025.
FedEx
Mit FedEx Earth Smart hat sich der Versanddienstleister ein klares Ziel gesetzt: Klimaneutralität bis zum Jahr 2040. Dafür möchte FedEx nicht nur innovative Betriebsabläufe implementieren – das Unternehmen unterstützt auch die Forschung zur Kompensation vorhandener Emissionen. Außerdem stellt FedEx nach und nach seine komplette Flotte auf elektrische Fahrzeuge um.
enviropack: Ihre Sendung umweltfreundlich verpackt
Grüner Versand ist uns wichtig. Auch deshalb bieten wir Ihnen eine große Auswahl nachhaltige Kartons, Klebebänder und Füllmaterialien. Entdecken Sie jetzt unsere Produktvielfalt, unseren Beitrag für die Umwelt und einen kleineren CO2-Fußabdruck. Sie sind sich nicht sicher, welche Verpackung am besten zu Ihren Produkten passt? Wir beraten Sie gerne – sprechen Sie uns einfach an.
Zuletzt aktualisiert am 15. März 2024 von Enviro Pack