Warum Print Druckerzeugnisse weiterhin bestehen
Heutzutage können nahezu alle Materialien, Produkte und Gegenstände bedruckt werden. Dafür gibt es teilweise sehr spezielle, immer wieder neue, aber auch lang bewährte Druckverfahren. So können nicht nur Papiere unterschiedlichster Größe und Grammatur, sondern auch Glas, Plastik, Stein, Holz und vieles mehr bedruckt werden. Die mögliche Größe des Druckbildes hängt immer mit dem verwendeten Verfahren und der Druckmaschine zusammen. Prinzipiell können Produkte in der Größe eines kleinen Radiergummis bis hin zu großen LKW-Planen bedruckt werden. Sowie Auflagen von einem Einzeldruck bis hin zu millionenfachen Druckerzeugnissen gedruckt werden. Dank modernsten Druckverfahren und -maschinen können Sie sogar innerhalb weniger Sekunden Ihr Motiv in den Händen halten. Größere Auflagen hingegen werden über mehrere Stunden hinweg produziert.
Achten Sie in Ihrem Alltag und Berufsleben einmal etwas genauer auf Ihre Umgebung und welche unterschiedlichsten Gegenstände bedruckt sind. Dabei haben die Druckbilder verschiedenste Nutzen für den Betrachter: rein informativ, ein visueller Eyecatcher als Aufmerksamkeitsmagnet, beides kombiniert – oder das Druckmotiv, welches Sie auf nahezu jedem bedruckten Gegenstand sehen: ein Firmenlogo.
Darüber hinaus gibt es viele Druckerzeugnisse, die wir tagtäglich lesen: ein Buch, ein Magazin, die klassische Tageszeitung. Viele halten noch an den Printausgaben fest, in manchen Branchen kommt der Trend von gedruckten Druckerzeugnissen sogar wieder auf: „Print isn´t dead“ und führt zu Druckerzeugnissen der besonderen Art. Diese werden gekonnt als visuelle und haptische „Wow-Effekte“ beim Betrachter eingesetzt und sollen einen hochwertigen, aufmerksamkeitsstarken Eindruck erwecken. Die Drucke sollen zusätzlich den Gesamteindruck des angebotenen Produktes positiv unterstützen.
Quick-Tipp: Kartonagen bedrucken lassen
Wussten Sie, dass Sie zum Beispiel auch Kartonagen bedrucken lassen können? Sie werden wahrscheinlich die standardisierten Drucke kennen: Meist sind hier wichtige Informationen, das Resy-Zeichen, Symbole zur Wiederverwendung und Nachhaltigkeit abgebildet. Diese Kartonagen werden in großen Mengen produziert und oft direkt im Inline-Verfahren geschnitten, gestanzt, gerillt und auch bedruckt. Je nach Maschine kommen hier der Digitaldruck oder häufiger der Flexodruck zum Einsatz. Aufgrund der großen Maschinen und dem zumeist verwendeten Flexodruck in der Verpackungsindustrie ist es unwirtschaftlich, kleine Mengen mit einem eigenen Logo oder Design bedrucken zu lassen.
Doch auch für kleine Mengen an bedruckten Kartons, zum Beispiel für kleine Geschäfte, Unternehmen oder Start-ups gibt es eine Lösung: Dank kleiner Digitaldruckmaschinen sind auch kleine Stückzahlen an Kartonagen bedruckbar – wirtschaftlich, schnell und individuell. Eine solche Lösung bietet Ihnen enviropack an. Ein Karton mit Logo oder bedruckte Kartons erhalten Sie schon ab einer Abnahmemenge von nur 20 Stück. Ihr persönliches Design, Logo oder Motiv kann im bunten Vierfarbdruck direkt auf die Kartonagen aufgedruckt werden. Und das Beste: Die Kartons sind schon innerhalb weniger Tage nach Druckfreigabe versandfertig.
Die Entwicklung der Druckverfahren
Das uns wohl bekannteste Druckverfahren hat Johannes Gutenberg 1440 erfunden: Dort entwickelte er den sogenannten Buchdruck mit beweglichen Lettern. Damals ein enormer Fortschritt, so mussten Kopien nicht mehr per Hand mühselig abgeschrieben, sondern konnten in mehrfacher Auflage deutlich schneller vervielfältig werden. Handzettel, Zeitungen, Bücher und die sogenannte Gutenberg-Bibel wurden schneller als zuvor vervielfältigt.
Der klassische Buchdruck wird heute nur noch selten für spezielle und aufwendige Druck-Erzeugnisse oder Traditionsdrucke verwendet. Das dem zu Grunde liegende Hochdruckverfahren kommt jedoch häufig zum Einsatz, so wie der damit verbundene Flexodruck.
Im Laufe der Jahre wurden immer weitere Druckverfahren und Maschinen entwickelt, wie zum Beispiel:
- 1843: Rotationsdruck
- 1867: die Schreibmaschine
- 1875: Offsetdruck (Flachdruck), Weiterentwicklung löst 1970 den Buchdruck ab
- 1885: automatische Setzmaschine
- 1920: Tiefdruck (industrielle Verwendung)
- 1930: Siebdruck 1986: Tampondruck
- 1987: 3D-Druck
- 1990: Digitaldruck
Die Revolution in der Druckindustrie – der Digitaldruck
Der Ursprung des Digitaldrucks ist auf die Erfindung der Elektrofotografie im Jahre 1938 durch Chester Floyd Carlson zurückzuführen. Carlson entwickelte ein System, das es ermöglichte, ein Bild durch das Zusammenspiel von elektrischer Ladung und unter Einwirkung von Licht, von einer auf die andere Oberfläche zu übertragen. Der Fotokopiedruck mit dem xerographischen Verfahren war entstanden.
Digitaldruck heute
Der Digitaldruck wird auch als Computer-to-Print Druckverfahren bezeichnet. Dieser Ausdruck lässt auf die wesentliche Besonderheit des Digitaldrucks schließen: Das Druckbild wird direkt vom Computer auf die Druckmaschine übertragen. Es wird, anders als bei jedem anderem Druckverfahren, keine physische Druckform benötigt oder hergestellt. Es gibt nur eine visuelle Druckform: Das Druckbild, das Sie an Ihrem Monitor sehen können. Das Drucken ohne Druckform wird auch als Non-Impact-Printing (NIP) bezeichnet und zählt zu den direkten Druckverfahren, bei dem das Druckbild direkt auf den Druckträger übertragen wird.
Ist das Druckbild als digitale Vorlage vorhanden, können Sie direkt mit dem Drucken beginnen. In gewerblichen Bereichen erfolgt lediglich noch zusätzlich die Reinzeichnung, Druckdatenprüfung und Einrichtung der Druckmaschine. Da allerdings die Herstellung (mehrerer) Druckformen entfällt, sind die Rüstkosten und deren Zeitaufwand im Vergleich zu anderen Druckverfahren geringer oder können sogar komplett entfallen.
Exkurs: Was ist eine Druckform?
Jedes Druckverfahren außer dem Digitaldruck benötigt zur Erstellung des Druckbildes auf dem gewünschten Material – dem sogenanntem Druckträger – eine Druckform. Auf diese Druckform wird die Farbe übertragen, die während des Druckprozesses auf den Druckträger aufgetragen wird. Druckträger sind zum Beispiel Papier, Glas- oder Plastikschilder.
Je nach Druckverfahren kommen für die Druckformen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Beim Siebdruck sind es verschieden feine Netzgitter, beim Offsetdruck werden beschichtete Aluminiumplatten verwendet oder beim Tiefdruck kommen große Kupferzylinder zum Einsatz.
Das Prinzip des Digitaldrucks
Auch wenn keine physische Druckform benötigt wird, muss das digitale Druckbild dennoch auf den Druckträger übertragen werden. Dafür muss das gewünschte Text- oder Bildmotiv als digitale Druckdatei vorliegen. Ist das der Fall, kann das Druckmotiv vom Computer digital auf die jeweilige Druckmaschine gesendet werden. Dabei hat jeder Digitaldrucker seine eigenen Spezifikationen und technische Anforderungen, an die das Druckbild angepasst werden muss. Dies geschieht automatisch durch den druckerinternen Raster Image Processor (RIP), der die Druckvorlage in eine druckfähige Datei umwandelt.
Bei einem handelsüblichen Bürolaserdrucker wird die Datei nach erfolgreichem Umwandeln direkt ausgedruckt. Bei größeren Digitaldruckmaschinen muss ein Mitarbeiter der Druckvorstufe noch weitere Einstellungen für den Druck definieren. Dazu zählen Formatgröße und Grammatur, Auflagenanzahl, Schön- und Widerdruck, Druckbildversatz, Farbeinstellungen und weitere durchspezifische Voraussetzungen. Danach kann der Ausdruck erfolgen.
Die zwei unterschiedlichen Digitaldruck- verfahren
Grundlegend wird zwischen zwei wesentlichen Digitaldruckverfahren, dem elektrografischen Digitaldruck und dem Injekt- oder Tintenstrahldruck unterschieden.
1. Der elektrografische Druck
Basiert auf den zwei folgenden, natürlichen Phänomenen:
- Dem Prinzip der Photoleitfähigkeit. Ein Material absorbiert elektromagnetische Strahlung – wie zum Beispiel Licht – und wird dadurch elektrisch leitfähiger.
- Dem Prinzip von negativ und positiv geladener Teilchen. Diese stoßen sich gegenseitig ab. Materialien mit der gleichen Ladung ziehen sich an.
Diese zwei Prinzipien bilden die Grundlagen für den elektrografischen Druck, auch Xerografie genannt.
Bei dem elektrografischen Druck wird die mit einem Fotohalbleiter beschichtete Trommel vor jedem Druck mit einem elektrischen Hochspannungsfeld negativ aufgeladen. Diese Ladung wird im Dunklen der Maschine beibehalten, bis die Fotohalbleitertrommel durch die Beschreibeeinheit belichtet wird.
Die lichterzeugenden Laserdioden des LED-Schreibkopfes werden durch die digitalen Bitmap-Daten aus dem Computer angesteuert und so ein- und ausgeschaltet, erzeugen also Licht.
Wird nun die Fotohalbleitertrommel mit Licht belichtet, wird sie an diesen Stellen leitend und entlädt sich. An diesen Stellen ist keine elektrische Ladung mehr vorhanden. Danach befindet sich auf der Trommel eine virtuelle Druckform in Form von Ladungsunterschieden.
Der verwendete Drucker-Toner ist ebenfalls positiv aufgeladen. Dieser wird in der Tonerstation mittels der Bürstenwalze auf die zuvor belichtet Trommel aufgetragen. Nun haftet der feine, positiv geladene Toner an den negativ aufgeladenen Stellen der Trommel (an den zuvor entladenen Stellen jedoch nicht).
Zur Farbübertragung wird die Anpresswalze negativ aufgeladen. So überträgt sich der positiv geladene Toner auf den Bedruckstoff. Dieser wird mittels Walzen zwischen der Fotohalbleitertrommel und der Anpresswalze hindurchgeführt.
Das Tonerpulver-Bild befindet sich nun auf dem Bedruckstoff und wird durch eine Hitzetrommel in der Fixiereinheit haltbar gemacht. Dabei schmilzt der Kunststofftoner bei Temperaturen zwischen 120 bis 140 Grad Celsius und verbindet sich mit dem ebenfalls erhitztem Bedruckstoff.
Danach wird die immer noch elektrisch aufgeladene Trommeloberfläche mithilfe einer Entladungspumpe elektrisch neutralisiert. Anschließend wird die Trommel mechanisch gereinigt und verbliebene Tonerreste entfernt.
All die bisher beschriebenen Schritte erfolgen binnen einer Umdrehung der Fotohalbleitertrommel. Bereits bei der nächsten Umdrehung kann ein neuer Datensatz verwendet werden.
Bei dem elektrografischen Druck wird je nach Maschine Trockentoner oder Flüssigtoner verwendet. Üblicherweise wird mit den vier subtraktiven Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz gedruckt. Die Maschinen mit Flüssigtoner können zusätzliche Farbwerke wie Orange und Violett erhalten und ermöglichen so im Vergleich zum Offsetdruck eine Farbraumerweiterung.
2. Das Inkjet-Druckverfahren
Das zweite Digitaldruckverfahren ist der sogenannte Inkjet-Druck, besser bekannt unter dem Namen Tintenstrahldruck.
Bei allen Inkjet-Druckern wird aus feinsten Düsen winzige Tröpfchen an Druck-Tinte auf den Bedruckstoff geschleudert. Dabei erfolgt die Übertragung auf dem Bedruckstoff direkt und mit sehr geringem Abstand. Wichtig bei diesem Verfahren ist, dass die Trocknungseigenschaft der Tinte auf die Saugfähigkeit des genutzten Bedruckstoff abgestimmt sein muss. Nur so kann ein Verlaufen der Tinte verhindert werden. Daher empfiehlt sich die Verwendung für speziell für Tintenstrahldrucker geeignetes Papier oder weitere Bedruckstoffe.
Beim Inkjet Druck gibt es zwei wesentlich unterschiedliche Verfahren:
- Continuous-Inkjet (CIJ)
- Drop-on-Demand (COD) mit Bubble-Jet Verfahren oder Piezo-Verfahren
Beim Continuous-Inkjet Verfahren werden ständig Tintentröpfchen aus den Düsen geschleudert und in einzelne kleinste Tintentröpfchen zerlegt. Sollen diese Tröpfchen auf dem Bedruckstoff landen, werden diese durch die Ladeelektrode statisch aufgeladen und durch die Ablenkelektrode an die entsprechende Stelle gelenkt.
Soll kein Druckpunkt erzeugt werden, werden die Tröpfchen nicht statisch aufgeladen und nur durch die Ablenkelektrode in ein Tröpfchenfänger abgeleitet. Bei einigen Druckern wird die Tinte aus dem Auffangbehälter dem Tintenbehälter zur weiteren Verwendung wieder zugeführt.
Die Continuous-Inkjet-Drucker eignen sich vorrangig für die Industrie und werden dort für die Herstellung von Rubbellosen, XXL-Drucken und Personalisierungen eingesetzt.
Im Gegensatz zum CIJ Verfahren werden beim Drop-on-Demand-Verfahren nur dann Tröpfchen gebildet, wenn diese tatsächlich gedruckt werden sollen. Dabei kommen zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz: das Bubble-Jet und Piezo-Verfahren. Bei beiden Verfahren befindet sich vor der Düse eine Tintenkammer. Durch die Verringerung des Kammervolumens wird die sich darin befindende Tinte durch die Düsenköpfe ausgestoßen. Bei der Kammerverschließung unterscheiden sich die zwei Verfahren.
Beim Bubble-Jet wird mit einem Einzelelement gearbeitet, welches zu Erhitzung und Verdampfung der Tinte führt. Die dadurch erzeugte Dampfblase schleudert die davor liegende Tinte explosionsartig auf den Bedruckstoff. Durch das Ausstoßen der Tinte und die folgende Abkühlung zieht sich die Blase wieder zusammen. Neue Tinte kann nachfließen.
Auch beim Piezo-Verfahren wird die Tintenkammer in ihrem Volumen verkleinert. Dies erfolgt mit einem Piezo-Kristall, der sich durch elektrische Spannung verformt. Dadurch drückt der Kristall gegen eine Membran und löst eine Schwingung aus. Die flüssige Tinte wird dabei durch die Düsenöffnung gedrückt.
Wer nutzt den Digitaldruck?
- Druckereien
- Textilhersteller
- Büroabteilungen
- Copyshops
- Tapetenhersteller
- Verpackungsindustrie
- Private Haushalte
Wann wird Digitaldruck eingesetzt?
Der Digitaldruck kommt immer dann zum Einsatz, wenn zum Beispiel folgende Drucke erstellt werden sollen:
- Kleinstauflagen und Kleinserien
- Personalisierte Drucke
- Dialogmarketing
- Kleinserien
- Messedummys
- Proofs
Im Wesentlichen ist der Digitaldruckmarkt am Wachsen. Insbesondere durch die hohe Nachfrage nach Digitalfotografie und den daraus erstellten Fotobüchern. Des Weiteren zählen auch die Etikettendrucker, wie wir sie alle aus dem Einzelhandel kennen, zu den Digitaldruckern.
Auch der Verpackungsmarkt hat den Digitaldruck für sich entdeckt: Eine Verpackung zählt nicht mehr als reines Transportobjekt von Waren, sondern kann und wird von zahlreichen Unternehmen als Werbebotschafter, Informationsträger und optischer Hingucker eingesetzt.
Mögliche Produkte, die mit dem Digitaldruck produziert werden können:
- Visitenkarten
- Flyer
- Broschüren
- Blöcke
- Großflächenplakate
- Kartonagen
- Verpackungen
- Textilien
- A0 Plakate
- Visitenkarten
- Prospekte
- Einladungskarten
- Fotobücher
- Porzellan
- Giveaways
- Keramik
Welche Produkte eignen sich nicht für den Digitaldruck?
- Briefpapier, welches im Digitaldruck produziert wurde, da erneutes Erhitzen im Drucker zu Farbverschmierungen führt
- Hohe Auflagen, abhängig von der Art des Druckerzeugnisses ab 250 bis 1000 Exemplare
Die Vorteile des Digitaldruckverfahrens auf einen Blick:
✓ Kleinstauflage: Auflagenhöhe ab einem Exemplar
✓ Personalisiertes drucken („customized printing“)
✓ Drucken nach Bedarf oder nach Bestellung („printing on demand“)
✓ Sequenzielles Drucken von bestimmten Seiten
✓ Vordruck oder Probedrucke in Kleinstauflage
✓ Dezentraler Druck, gleicher Datensatz kann sofort nach Fertigstellung in der ganzen Welt empfangen und gedruckt werden („distributed printing“)
✓ Wirtschaftlicher Druck von Kleinstauflagen
✓ Geringe Rüstkosten
✓ Motivänderungen, Farbanpassungen und Satzkorrekturen sind schnell und unkompliziert umsetzbar
✓ Unterbrechung sowie ein Druckbildwechsel und Druckwiederaufnahme unmittelbar möglich
✓ Inline-Verfahren ermöglichen Druckveredelung, Druckweiterverarbeitung mit wenig Aufwand
Die Nachteile des Digitaldruckverfahrens
- Unwirtschaftlich und zeitintensiv bei Großauflagen durch im Vergleich langsame Maschinenlaufzeiten
- Qualitätsschwankungen bei längeren Drucklaufzeiten
- Kratzer in vollflächigen Druckbereichen möglich
- Farbverläufe und Rasterflächen sind nicht immer gleichmäßig darzustellen
- Ungenaue Passgenauigkeit bei doppelseitigem, sogenanntem Schön-und-Wider-Druck
- Nicht wetterbeständig
Erkennungsmerkmale eines Digitaldruck-Erzeugnisses
Mit fortschreitender Technik wird die Unterscheidung von Digitaldrucken zu Offsetdrucken mit dem bloßen Auge immer schwieriger. Es gibt jedoch einige Merkmale, mit denen Sie einen Digitaldruck erkennen können:
Ein typisches Merkmal von Digitaldruckern bilden feine Streifen oder Kratzer auf der Druck-Oberfläche von einfarbigen (homogenen) Flächen. Der Druckbogen wird während des Druckverfahrens mittels Rollen durch den Digitaldrucker befördert. Diese Rollen können kleine Kratzer auf dem Druckbogen hinterlassen. Meist fällt dies bei sehr dunklen, homogenen Farbbereichen auf. Diese können zusätzlich leicht glänzend erscheinen.
Im direkten Vergleich zum Offsetdruck gibt es weitere Unterschiede: Beim Digitaldruck fehlt die klassische Offset-Rosette, die aus den vier Druckfarben CMYK besteht. Diese ist mit dem bloßem Auge durch die hohe Druckqualität heutzutage kaum mehr erkennbar. Als Hilfe kann ein Messlupe, ein sogenannter Fadenzähler, verwendet werden. Als weiteren Test können Sie mehrmals über eine Farbfläche streichen: Beim Digitaldruck wird diese nicht verwischen, beim Offsetdruck kann dies nur durch einen Schutzlack verhindert werden.
Auch kann es bei digitalen Druckerzeugnissen zu kleinen Farbspritzern kommen. Des Weitern lässt sich ein Digitaldruck auch anhand der Auflagenhöhe oder Druckbildgröße erkennen. Je nach Druckmotiv ist der Digitaldruck ab der Kleinstauflage von eins bis hin zu 250 bis 1.000 Exemplaren wirtschaftlich. Auch Großformatdrucke wie zum Beispiel A0-Plakate, Poster oder Schilder mit vielen Farben oder Farbverläufen werden typischerweise mit dem Digitaldruck hergestellt.
Personalisierte Drucke bilden ebenfalls ein Merkmal des Digitaldrucks. Diese kommen beispielsweise beim Dialog-Marketing in Form von personalisierten Briefen und Angeboten als Werbemittel zum Einsatz. Auch gibt es kombinierte Drucke, bei denen das Grundlayout in einer hohen Auflage, zum Beispiel im Offsetdruckverfahren, vorgedruckt wird und die Personalisierung nachträglich mithilfe eines Digitaldruckers auf den Vordruck aufgedruckt wird.
Kurz zusammengefasst: Erkennungsmerkmale von Digitaldrucken
- Feine Streifen oder Kratzer auf einfarbigen Flächen
- Glänzende Oberfläche bei hohem Farbauftrag
- Abblättern der Farbe an den Falz- und Bruchkanten
- Papierdeformation wie Schrumpfen oder Welligkeit
- Kleine Auflagenhöhe
- Es handelt sich um einen personalisierten Druck
- Keine Offset-Rosette erkennbar
- Kein Verwischen des gedruckten Motives, es ist abrieb- und scheuerfest
Häufig gestellte Fragen
Wann wird Digitaldruck verwendet?
Der Digitaldruck kommt dann zum Einsatz, wenn Druckprodukte personalisiert, in geringer Stückzahl oder dezentral gedruckt werden sollen. Außerdem lassen sich mit dem Digitaldruck Großformatdrucke ebenso schnell herstellen wie kleine Visitenkarten.
Für wen eignet sich der Digitaldruck?
Der Digitaldruck eignet sich für jeden, der in Kleinstauflage etwas drucken lassen möchte oder einen personalisierten Druck wünscht.
Wann eignet sich der Digitaldruck nicht?
Bei Großauflagen ist der Digitaldruck unwirtschaftlich und damit ungeeignet. Wer besonders hochwertige, gleichmäßige Druckbildqualität über die gesamte Auflage hinweg wünscht, sollte ebenfalls vom Digitaldruck Abstand nehmen.
Mit welchen Farben wird im Digitaldruck gedruckt?
Die herkömmlichen Digitaldrucker drucken mit den vier gängigen Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz – auch bekannt unter der Abkürzung CMYK, K steht hier für Key als dunkle Schlüsselfarbe, also Schwarz. Größere Digitaldruckmaschinen bieten die Möglichkeit, weitere Spezialfarben, wie zum Beispiel Neonfarben, weiße Farben oder auch durchsichtige Lackfarben, zu verwenden. Großformatdrucker können darüber hinaus oft über mehr als vier Farbkartuschen verfügen. Für brillantere Farben werden zusätzliche Farbtöne wie helleres Cyan und Magenta, verschiedene Schwarztöne sowie auch eigentliche Mischfarben wie Orange und Grün als Volltonfarben in einzelnen Farbkartuschen verwendet.
Was bedeutet CMYK?
CMYK steht für die in den gängigsten Druckern verwendete Druckfarben Cyan, Magenta, Yellow und Key = Schwarz.
Was bedeutet RGB Farben?
RGB sind die Farben, aus denen das Licht besteht: Rot, Grün und Blau. Diese Farben werden auch für die Farbdarstellungen von Displays und Monitoren verwendet.
Was bedeutet Schön- und Widerdruck?
Druckerzeugnisse können ein- und beidseitig bedruckt werden. Als Schöndruck wird der erste Druckdurchgang bezeichnet, mit dem die Vorderseite des Bedruckstoffes bedruckt wird. Anschließend wird der Druckbogen gewendet (umstülpt oder umschlagen, entweder direkt in der Maschine oder durch einen Medientechnologen). Danach erfolgt der zweite sogenannten Widerdruck auf der Rückseite des Bedruckstoffes.
Warum sieht mein Druckbild auf dem Monitor anders aus als das Druckergebnis?
Ein Monitor zeigt aufgrund der technischen Voraussetzungen immer RGB Farben an. Gedruckt wird aber mit Druckfarben, meist CMYK, Pantone oder HKS Farbsystemen. Somit werden die RGB Farben in die für die Druckmaschine vorgesehene Farbeinstellung konvertiert und dabei in ein anderes Farbspektrum umgerechnet. Da das RGB-Farbspektrum mehr Farben erfasst, als mit den Druckfarben mischbar ist, kann die zuvor gesehene Ansicht des Druckmotivs auf dem Monitor von realem Druckergebnis abweichen.
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Zuletzt aktualisiert am 20. Februar 2023 von Ana-Beline Dietrich