Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind wertvolle Werbeversprechen. Verbraucher können da schnell den Überblick verlieren: Welche Produkte sind wirklich nachhaltig? Und welche Firmen betreiben lediglich Greenwashing? Wir erklären, wie Sie umweltfreundliche Verpackungen sicher erkennen – und stellen die wichtigsten Nachhaltigkeitssiegel vor.
Inhaltsverzeichnis:
- Warum nachhaltige Verpackungen?
- Wann sind Verpackungen überhaupt nachhaltig?
- Woran erkenne ich umweltfreundliche Verpackungen?
- enviropack: Garantiert nachhaltig
Warum nachhaltige Verpackungen?
Noch immer machen Verpackungen den Großteil der Haushaltsabfälle aus. Im Jahr 2020 fielen allein in Deutschland 18,8 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an. Das wohl größte Problem: Kunststoffverpackungen. Sie können aufgrund schlechter Infrastruktur oftmals nur schlecht bis gar nicht recycelt werden und sind kaum abbaubar. Umso wichtiger ist es, Verpackungsmüll grundsätzlich zu reduzieren – und bei unvermeidbaren Verpackungen auf nachhaltige Materialien zu setzen.
Wann sind Verpackungen überhaupt nachhaltig?
Gerade im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit kursieren viele Werbeversprechen. Nicht alle davon halten auch das ein, was sie angeben. Auch auf den viel kritisierten Plastikverpackungen finden sich oft Bezeichnungen wie “biobasiert, biologisch abbaubar und kompostierbar.” Hier liegt der Unterschied im Detail.
Biobasiert
Biobasierte Materialien bestehen komplett oder teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen. Wichtig: Diese Verpackungen sind nicht automatisch auch biologisch abbaubar.
Biologisch abbaubar
Biologisch abbaubar sind Materialien, die von Mikroorganismen zersetzt werden können. Wie lange der Zersetzungsprozess dauert, ist dabei egal. Ein Problem: Sogenannte oxo-abbaubare Materialien. Sie bestehen aus fossilen Energieträgern und zersetzen sich bei Lichteinfall – doch zerfallen dabei zu Mikroplastik.
Kompostierbar
Materialien, die sich in einem festgelegten Zeitraum und festgelegten Bedingungen zersetzen, sind kompostierbar. Unterschieden wird hier lediglich zwischen dem industriellen und dem Gartenkompost. In Industrieanlagen müssen sich die Materialien bei 60 Grad in maximal 12 Wochen zersetzen, beim Gartenkompost bei 30 Grad innerhalb eines Jahres.
Genaue Kriterien für Nachhaltigkeit gibt es aber nicht, denn mitunter kommen sich verschiedene Umweltziele in die Quere. Beispielsweise dann, wenn eine Verpackung zwar aus recycelten Materialien hergestellt ist, dafür aber weit transportiert werden muss.
Woran erkenne ich umweltfreundliche Verpackungen?
Es ist nicht immer leicht für Verbraucher, nachhaltige Materialien auch tatsächlich zu erkennen. Die folgenden Siegel helfen Ihnen dabei.
Der grüne Punkt
Der Grüne Punkt ist eines der bekanntesten Siegel in Europa. Es zeigt an, dass der Hersteller sich an der Sammlung und dem Recycling der Verpackung beteiligt. Es bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Verpackung selbst recycelbar ist – über die Verpackung selbst sagt der grüne Punkt also nichts aus. Es ist stattdessen ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen seine Verantwortung für die Entsorgung der Verpackung wahrnimmt und die europäische Richtlinie 94/62/EG und das nationale Gesetz 11/97 über Verpackungen und Verpackungsabfälle einhält. Die Lizenz erhalten Unternehmen ausschließlich bei der Duales System Deutschland GmbH – dem Recycling-System hinter dem Grünen Punkt.
Recycling- und RESY-Symbol
Das Recycling- und das RESY-Symbol stehen dafür, dass die Verpackung recycelbar ist und den Recyclingprozess unterstützt. Das RESY-Symbol ist speziell für Deutschland und zeigt an, dass die Verpackung den deutschen Recyclingstandards entspricht. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Zeichennutzungsvertrag mit der RESY Organisation für Wertstoffentsorgung.
FSC-Kennzeichen
Das FSC-Siegel steht für den Forest Stewardship Council, eine Organisation, die nachhaltige Forstwirtschaft fördert. Wenn Sie dieses Siegel auf einer Verpackung sehen, stammt das verwendete Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern. Damit Unternehmen das FSC-Zeichen nutzen dürfen, müssen sie zuerst eine Lizenz erwerben.
PEFC-Logo
Das PEFC-Logo ( Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) zeigt, dass die verwendeten Materialien aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Ähnlich wie das FSC-Siegel, jedoch mit einem anderen Zertifizierungssystem. Um das Logo zu nutzen, muss erst eine Lizenz erworben werden.
Öko-Signet
Das Öko-Signet des Verbands der Wellpappen-Industrie (VDW) steht für die ökologischen Vorteile der Wellpappe: Hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen und komplett recycelbar. Das Logo ist lizenzfrei.
Flustix
Das Flustix Siegel bescheinigt Unternehmen eine komplett plastikfreie Verpackung. Entscheidend ist dafür aber eine unabhängige und eingehende Prüfung. Anschließend erhalten Unternehmen ein Zertifikat durch DIN CERTCO / TÜV Rheinland.
OK compost
OK compost kennzeichnet Verpackungen, die kompostierbar sind. Zwei Arten von Siegeln gibt es: Das “Home” und das “Industrial”-Siegel. Ersteres bestätigt, dass die Verpackung auf dem heimischen Kompost entsorgt werden kann. Zweiteres garantiert die Kompostierbarkeit in einer industriellen Anlage.
Blauer Engel
Der blaue Engel ist ein Umweltzeichen aus Deutschland und kennzeichnet Produkte, die umweltfreundlicher sind als vergleichbare Alternativen. Es bezieht sich auf verschiedene Umweltaspekte wie Ressourceneffizienz und Schadstoffbelastung.
PAP 20
Beim PAP 20 handelt es sich um einen Recyclingcode, der sich aus einem Materialkürzel und einer Nummer zusammensetzt. PAP steht dabei für die Kategorie Papier und Pappe, die Zahl 20 für Wellpappe. Das fördert die Wiederverwertung.
enviropack: Garantiert nachhaltig
Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Deshalb setzen wir bei enviropack auf Verpackungsmaterial, das unsere Umwelt schont. Ganz egal ob Karton, Füllmaterial oder Klebeband – bei uns bekommen Sie für jedes Produkt das passende Verpackungsmaterial. Garantiert hochwertig, garantiert nachhaltig.
Zuletzt aktualisiert am 15. März 2024 von Levana Brusius