Produkte für Amazon FBA verpacken: Ein Leitfaden

Wer als Amazon Seller Teil des FBA-Programms ist, muss sich früher oder später mit der passenden Verpackung beschäftigen. Denn auch, wenn der Online-Riese seinen Verkäufern relativ viel Freiheit lässt: Ein paar Richtlinien gibt es doch. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Inhaltsverzeichnis:

1. Was ist Amazon FBA?
2. Die Pflichtangaben von Amazon FBA
3. Die Verpackungslizenz
4. Die richtige Verpackung
5. Das Amazon FFP Programm
6. enviropack: Verpackt für Amazon

Was ist Amazon FBA?

Amazon FBA ist ein Service, den der Online-Markplatz seinen Sellern anbietet. FBA steht dabei für “Fulfillment by Amazon” und meint letztlich nichts anderes, als dass Amazon die gesamte logistische Abwicklung seiner Händler übernimmt. 

Dazu gehört:

• Warenannahme
• Lagerung in Logistikzentren
• Kommissionierung
• Verpackung
• Frankierung
• Versand
• Retourenabwicklung
• Kundenbetreuung

Unternehmen im FBA-Programm können sich vollständig auf das Wachstum ihres Unternehmens konzentrieren – und müssen nur regelmäßig an Amazon liefern. Geeignet ist Amazon FBA aber eher für größere, bereits etablierte Unternehmen. 

Die Pflichtangaben von Amazon FBA

Generell gibt Amazon seinen Sellern viel Freiraum, wenn es um die Gestaltung ihrer Verpackung geht. Zu einer der nicht verhandelbaren Vorgaben gehören die Pflichtangaben. 

Sie beinhalten:

• Die offizielle Geschäftsadresse
• Telefonnummer oder E-Mail
• Strichcode, entweder EAN oder FNSKU
• Falls vorhanden: CE-Zertifikat 
• LFGB-Zertifikat, entweder auf dem Produkt oder der Verpackung, wenn das Produkt Kontakt mit Lebensmitteln hat 
• Falls nötig: Mindesthaltbarkeitsdatum
• Verpackungsregister
• Mengenmeldung
• Verpackungslizenzen

Bei Polybags gibt es außerdem zwei Sonderregelungen:

• Luftlöcher mit 5 mm Durchmesser sind verpflichtend
• Ist die Öffnung größer als 12 cm, muss ein Erstickungs-Hinweis enthalten sein – in der Sprache des Ziellandes. 

Die Verpackungslizenz

Je nach Größe und Menge der Verpackung fallen Gebühren an, die den Aufwand der Abfallentsorgung ausgleichen sollen. Die Verpackung und den dadurch entstehenden Müll müssen Unternehmen anmelden. Der erste Schritt dafür ist die Meldung im sogenannten Verpackungsregister. 

Außerdem müssen Unternehmen eine Verpackungslizenz erwerben, die bestätigt, dass die Verpackung Teil des dualen Systems ist. Das sorgt dafür, dass der Müll getrennt und anschließend wiederverwertet wird. Um diese Lizenz zu erhalten, müssen Sie einen bestimmten Betrag an ein duales System bezahlen – der genaue Preis hängt von der Menge des Verpackungsmaterials ab. Die Registrierung ist in wenigen Minuten erledigt und direkt nach Zahlungseingang gültig.

In Deutschland haben Sie die Wahl aus verschiedenen dualen Systemen:

1. Interseroh GmbH
2. Der Grüne Punkt
3. EKO-Punkt
4. Veolia Umweltservice
5. Reclay Systems
6. BellandVision
7. Landbell AG
8. NOVENITZ
9. Zentek 
10. Recycling Dual
11. PreZero

Lizenzieren müssen Sie nur die Verpackungen, die Sie auch einführen – Amazon Umschläge gehören nicht dazu.

Haben Sie die Registrierung abgeschlossen, müssen Sie noch eine Mengenmeldung durchführen. Loggen Sie sich dafür in Ihrem Verpackungsregister ein und gehen Sie zur Datenmeldung. 

Dort haben Sie zwei Optionen:

• Initiale Planmengenmeldung: Müll für das kommende Jahr
• Unterjährige Mengenmeldung: Müll für das laufende Jahr

Wichtig: Aktualisieren Sie die Mengen regelmäßig. Nur so sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite. 

Die richtige Verpackung

Je nach Produkt sind die Ansprüche an die Verpackung völlig unterschiedlich. Die wichtigsten Punkte, die Sie bei der Auswahl beachten sollten, sind:

• Schutz des Produktes
• Markenanspruch
• Preis-Leistungs-Verhältnis

Je nach Produkt lohnt sich bei der Verpackungswahl die Nachfrage beim Hersteller. 

Die meisten Hersteller haben drei Optionen:

1. Polybag: Die billigste Variante. Hier handelt es sich um einen Plastikbeutel, in den das Produkt eingeschweißt wird. Gut geeignet ist die Polybag für günstige Produkte oder Produkte mit geringer Marge.
2. Blister Card: Die beliebteste Verpackung für kleine Produkte im unteren Preissegment. Dafür wird Ihr Produkt zwischen zwei Plastikhälften eingeschweißt und liegt dadurch sicher in der Verpackung. 
3. Colorbox: Die Colorbox ist eine bedruckte Box aus Hartpappe, die besonders für hochwertige Produkte oder zum Brandbuilding geeignet ist. 

Setzen Sie außerdem auf möglichst kleine und leichte Verpackungen. Amazon lässt Ihnen bei einem Großteil der Produkte die volle Entscheidungsfreiheit. Eine Ausnahme gibt es aber: Produkte mit speziellen Verpackungsanforderungen.

Produkte mit speziellen Verpackungsanforderungen

Für einige Produkte verlangt Amazon spezielle Verpackungen. 

Dazu gehören:

• Zerbrechliche Produkte
• Produkte, die Flüssigkeiten enthalten
• Scharfkantige Produkte
• Trockenbatterien
• Uhren
• Schmuck
• Spielwaren
• Plüschartikel
• Bekleidung
• Stoffe
• Textilien
• Produkte in Bündeln

Verpackungsgestaltung

Die individuelle Gestaltung Ihrer Verpackung kann Ihrem Unternehmen einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Eine ausführliche Anleitung zur Verpackungsgestaltung finden Sie hier.

Überprüfung und Bestellung

Haben Sie Ihre Verpackung gestalten und planen lassen, führen Sie eine Produktkalkulation inklusive Verpackungskosten durch. Überprüfen Sie vor allem, wie sich die Kosten auf die Marge auswirken. Lassen Sie sich außerdem Samples Ihrer Verpackung schicken. So können Sie überprüfen, ob Design, Farbe, Größe und Stabilität auch wirklich Ihren Vorstellungen entsprechen – und im Zweifelsfall nochmal Änderungen vornehmen. 

Das Amazon FFP Programm

2008 hat Amazon das Frustration Free Packaging Programm ins Leben gerufen. Die Idee: Eine Reihe von Verpackungsrichtlinien, die Grundprinzipien, Testmethoden und Zertifizierungsprozesse beinhalten. So soll die Nachhaltigkeit verbessert, Abfall reduziert und die Kundenzufriedenheit erhöht werden. Jeder Artikel erhält von Amazon eine eigene Zertifizierungsstufe. 

Stufe eins: Frustrationsfreie Verpackung

Ist eine Verpackung zu 100% recycelbar und kommt mit wenig Material aus, wird sie in Stufe eins eingeordnet. Diese Produkte brauchen keine Umverpackung von Amazon, um versendet zu werden. 

Außerdem muss die Verpackung:

• Sechsseitig und rechteckig sein
• Weniger als 23 Kilogramm wiegen
• Eine Mindestgröße von 20,32 x 11,99 x 0,95 Zentimeter aufweisen

Stufe zwei: Versand im eigenen Container (SIOC)

Verpackungen, die nicht komplett recycelbar sind, aber trotzdem ohne Umverpackung von Amazon versendet werden können, fallen in Kategorie zwei des FFP Programms. Das Produkt muss außerdem eine Mindestgröße von 228,6 x 152,4 x 9,5 Millimeter haben.

Stufe drei: Vorbereitungsfreie Verpackung (PFP)

Verpackungen dieser Stufe brauchen eine Amazon-Überbox für den Versand. Das ist vor allem bei kleinen Produkten der Fall. Eine zusätzliche Vorbereitung oder Sicherung durch Amazon wird aber nicht nötig. Produkte dieser Stufe können zusätzliche Kosten für Ihr Unternehmen verursachen. 

Um die eigenen Produkte FFP-zertifizieren zu lassen, müssen sie verschiedene Anforderungen erfüllen:

• Sechsseitige, rechteckige Verpackung
• Flache Paketpaletten ohne Sichtfenster
• Grifflöcher mit einer Maximalgröße von 7,6 x 3,8 cm
• Offene Ecken abgeklebt
• Verriegelungslaschen abgeklebt
• Beschriftung mit Inhaltsangabe und Handhabungshinweisen

enviropack: Verpackt für Amazon

Bei enviropack finden Sie eine große Auswahl an hochwertigen und praktischen Verpackungslösungen für Ihre Produkte – damit Sie die Verpackungsanforderungen von Amazon ganz unkompliziert erfüllen. Ganz egal ob groß, klein, zerbrechlich oder besonders empfindlich: Wir haben für jedes Produkt das Richtige. Sprechen Sie uns einfach an – wir beraten Sie gerne. 

Zuletzt aktualisiert am 15. März 2024 von Levana Brusius