Recycling von Transportverpackungen: Alles, was Sie wissen müssen

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Recycling von Transportverpackungen: Alles, was Sie wissen müssen

189 kg Verpackungsmüll erzeugen wir pro Jahr – und es werden stetig mehr. Das Problem: Die Recyclingquoten sind noch immer viel zu gering. Dabei gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, Verpackungsmaterialien ein zweites Leben zu verschaffen. Wir erklären Ihnen alles, was Sie über Recycling von Transportverpackungen wissen müssen. 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum ist Recycling von Transportverpackungen so wichtig?
  2. Welche Verpackungen können überhaupt recycelt werden?
  3. Die gesetzliche Grundlage: Das Verpackungsgesetz 
  4. Welche Arten von Recycling gibt es?
  5. Die Herausforderungen des Recyclings
  6. Recycling-Siegel im Überblick
  7. Warum lohnt sich Recycling für Unternehmen?
  8. enviropack: Optimal recycelbare Verpackungen 

Warum ist Recycling von Transportverpackungen so wichtig?

Der Klimawandel bedroht unsere Erde – und wir müssen versuchen, seine Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Die Ansammlung von Müllbergen und die Verschwendung von Ressourcen ist eines der größten Probleme im Umweltschutz. Recycling greift hier an:

  • Ressourcen einsparen: Anstatt immer neue Ressourcen zu fördern und so die Umwelt stark zu belasten, können durch das Recycling Materialien wiederverwendet werden. Das verringert gleichzeitig auch die Abhängigkeit von begrenzten Rohstoffen.
  • Abfälle reduzieren: Werden Materialien recycelt, fallen automatisch geringere Mengen an Abfall auf den Mülldeponien an. Das verringert auch das Entstehen von Schadstoffen oder klimaschädlichen Gasen.
  • Treibhausgase verringern: Neue Produkte aus Rohstoffen herzustellen braucht deutlich mehr Energie als die Verarbeitung von recycelten Materialien. Das verringert den Ausstoß von Treibhausgasen und schont so die Umwelt. 

Recycling-Erfolge, die wir schon heute feiern

Noch immer sind unsere Recycling-Quoten viel zu gering im Bezug auf die Menge an Abfall, die wir produzieren. Trotzdem gibt es auch heute schon Materialien, die sehr erfolgreich recycelt werden:

  • Papier: Zu ganzen 90% wird Papier in Deutschland derzeit recycelt. Das Ergebnis: Wir sparen bis zu 60% Wasser und 50% Energie ein. 
  • Glas: Auch das Altglas glänzt mit einer hohen Recycling-Quote. Der Vorteil: Glas kann nahezu endlos eingeschmolzen und wiederverwendet werden. 90% der Rohstoffe können so im Vergleich zur Neuproduktion eingespart werden.

Zwar können auch Verpackungen aus Kunststoff mittlerweile sehr gut recycelt werden – die Produktion neuer Plastik-Verpackungen ist aber noch immer oftmals günstiger als das Recycling. Auch das trägt zu den teils niedrigen Recycling-Quoten hierzulande bei. 

Warum ist Recycling so wichtig?

Welche Verpackungen können überhaupt recycelt werden?

Ganz grundsätzlich können alle Materialien recycelt werden, die auch wiederverwendet werden können. 

Recycelt werden können:

  • Papier / Pappe
  • Kartonagen 
  • Glas
  • Holz (z.B. Paletten) 
  • Kunststoffe
  • Metalle
  • Elektronik
  • Textilien

Allerdings gilt auch hier: Ob ein Produkt optimal recycelt werden kann, hängt nicht nur vom Material allein, sondern auch von anderen Faktoren wie der Verschmutzung, Beschichtungen, Farben oder der Sortierung im Müll ab. Deshalb ist es umso wichtiger, den anfallenden Müll penibel und korrekt zu trennen.

Recyclingverpackung vs. Normale Verpackung

Kann eine Recyclingverpackung dasselbe wie eine normale Verpackung? Und wo liegen die Unterschiede?

Normale Verpackung:

  • Meist länger haltbar
  • In vielen Farben erhältlich
  • Vielfältige Materialien
  • Sehr stabil
  • Viele Anwendungsmöglichkeiten

Recycelte Verpackung:

  • Potentiell lange Haltbarkeit
  • Etwas weniger Farbauswahl
  • Recyclinganteil mit neuem Material
  • Weniger stabil
  • Viele Anwendungsmöglichkeiten

Natürlich müssen bei recycelten Verpackungen in mancher Hinsicht Abstriche gemacht werden. Die Frage ist aber: Braucht es immer knallige Farben und maximale Vielfalt – oder ist nicht unsere Umwelt wichtiger als die bloße Optik? 

Die gesetzliche Grundlage: Das Verpackungsgesetz 

Am 1. Januar 2019 trat das neue Verpackungsgesetz (VerpackG) in Kraft. Es soll Hersteller, Importeure und (Online-) Händler verpflichten, die Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihrer Verkaufsverpackungen zu übernehmen. 

 Das Ziel: Höhere Recyclingquoten von Verpackungsmüll und Verkaufs- und Umverpackungen, Umweltschutz und Ressourcenschonung. Seit 2022 müssen deshalb beispielsweise 63% des Plastikmülls recycelt werden.

Damit das umgesetzt werden kann, müssen sich Unternehmen, die in Deutschland verpackte Produkte an Privatkunden verkaufen, an einem Dualen System beteiligen, ihre Transportverpackung beim Verpackungsregister LUCID der ZSVR (Zentrale Stelle Verpackungsregister) registrieren und lizenzieren lassen. 

Welche Arten von Recycling gibt es?

  1. Wiederverwendung: Bereits gebrauchte Produkte werden in ihrer aktuellen Form wiederverwendet. Zum Beispiel Glasflaschen, die erneut befüllt werden.
  2. Stoffliche Wiederverwertung: Der Grundstoff, aus dem das Produkt besteht, wird neu verwertet. Zum Beispiel Plastikfalschen, aus denen neue PET-Flaschen oder PET Klebebänder hergestellt werden. 
  3. Energierückgewinnung: Wird Müll verbrannt und die enstehende Energie zur Erzeugung von Strom genutzt, spricht man von der Energierückgewinnung. Sie zählt im weitesten Sinne auch zum Recycling – wird nach dem Verpackungsgesetz aber NICHT dazugezählt. 

Vor allem bei der stofflichen Wiederverwertung gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Grund dafür sind typischerweise Verunreinigungen oder verschiedene Materialsorten, die sich vermischen. Hier gibt es dann zwei Varianten:

  1. Downcycling: Aus einem Material wird im Recyclingprozess ein weniger gutes Rezyklat. 
  2. Upcycling: Aus einem niederwertigen Material wird im Recyclingprozess ein besseres Rezyklat. 

Welche Arten von Recycling gibt es?

Die Herausforderungen des Recyclings

Fehlende Infrastrukturen: Noch immer fehlt es an ausreichenden Recyclinganlagen und Systemen, um die Materialien effizient zu sammeln und zu verwerten. Die Folge: Viele eigentliche recycelbare Materialien werden stattdessen einfach verbrannt.

Veraltete Technologien: An vielen Stellen verwenden wir veraltete und ineffiziente Systeme anstatt neuer und innovativer Technologien. Das führt dazu, dass Wertstoffe nicht immer optimal verwertet werden können – und wir so erhebliches Potential verkommen lassen.

Probleme beim Sortieren: Nicht jede Region hat Zugriff auf Recyclinganlagen und entsorgen ihren Müll deshalb im normalen Abfall. Auch hier landen also viele recycelbare Materialien in Verbrennungsanlagen. Gleichzeitig fehlt beim Endverbraucher auch noch oftmals das nötige Bewusstsein für korrekte Mülltrennung.

Uneinheitliche Strategien: Allein in Europa hat jedes Land seine ganz eigenen Strategien und Vorschriften, was die Müllverwertung angeht. Das erschwert nicht nur die Arbeit, sondern sorgt auch für Verwirrung beim Konsumenten.

Verunreinigung: Nur saubere und nicht verunreinigte Produkte können optimal recycelt werden. Tatsächlich sind viele Materialien aber mit anderem Müll verunreinigt oder mit anderen Stoffen beschichtet. Das kann eine Wiederverwertung sogar unmöglich machen. 

Recycling-Siegel im Überblick

  1. Die Möbius-Schleife: Die sogenannte Möbius-Schleife soll einfach nur zeigen, dass das Material der Verpackung wieder verwertbar ist. 
  2. Recycling Codes: Die kleinen Kürzel sind auf nahezu jeder Verpackung zu finden. Das Buchstabenkürzel unter dem Dreieck steht für die Werkstoffgruppe der Verpackung, die Nummer im Dreieck für das Material.
  3. Das RESY-Zeichen: Das Resy-Zeichen steht für recyclingfähige Transportverpackungen und sogenannte Umverpackungen aus Pappe und Papier.
  4. Der Grüne Punkt: Hinter dem Grünen Punkt steht ein System für die Rücknahme von Verpackungen. Er zeigt, dass die Hersteller ihre Pflichten aus der Verpackungsverordnung erfüllen. Über die Recycelbarkeit sagt das Siegel aber nichts aus. 

Warum lohnt sich Recycling für Unternehmen?

Kosten sparen: Wer die eigenen Materialien wiederverwendet, muss nicht ständig neue herstellen. Das spart langfristig nicht nur Produktions-, sondern auch Energiekosten.

Umwelt schützen: Vor allem große Unternehmen stehen in der Verantwortung, ihre Umweltauswirkungen so weit wie möglich zu reduzieren. Recycling übernimmt dabei einen großen Teil.

Markenimage stärken: Nachhaltige Unternehmen werden für den Endverbraucher immer attraktiver. Kommunizieren Sie Ihre Bemühungen auch nach außen, kann das zu einem starken Pull-Faktor werden.

enviropack: Optimal recycelbare Verpackungen 

Jedes Jahr fallen mehr Verpackungsabfälle an – umso wichtiger ist es, dass sich vor allem gewerbliche Stellen um recycelbare und nachhaltige Verpackungslösungen für den Versand kümmern. Wenn dann noch die Entsorgung für den Endverbraucher so einfach wie möglich gemacht wird, stehen die Chancen für ein optimales Recycling gut. 

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Zuletzt aktualisiert am 19. Juni 2024 von Enviro Pack