Noch immer ranken sich viele Mythen um das Thema Verpackung – vor allem, wenn es um Nachhaltigkeit und Umweltschutz geht. Wir haben die 10 bekanntesten Mythen für Sie gesammelt – und überprüft.
Inhaltsverzeichnis:
- Mythos 1: Papier ist immer umweltfreundlicher als Plastik
- Mythos 2: Bioplastik ist die beste Alternative zu normalem Kunststoff
- Mythos 3: Glas ist nachhaltiger als Kunststoff
- Mythos 4: Biologisch abbaubar = biobasiert
- Mythos 5: Unverpackt ist immer besser
- Mythos 6: Kompostierbarer Kunststoff kann im heimischen Kompost entsorgt werden
- Mythos 7: Mülltrennung bringt nichts
- Mythos 8: Nachhaltig Verpacken ist teuer
- Mythos 9: Umweltfreundliche Verpackungen sind nicht so gut wie das „Original“
- enviropack: Gute Verpackungen – ganz ohne Mythos
Mythos 1: Papier ist immer umweltfreundlicher als Plastik
Stimmt teilweise. ?
Papierverpackungen haben das wohl umweltfreundlichste Image überhaupt. Und ganz grundsätzlich nicht zu Unrecht: Papier besteht schließlich aus einem nachwachsenden Rohstoff und kann gut recycelt werden. Das Problem: Um Verpackungen aus Papier wirklich umweltfreundlich zu machen, müsste eine Papiertüte beispielsweise mindestens vier Mal benutzt werden.
Aber woran liegt das?
- Pro Tüte werden 3 Liter Wasser verbraucht.
- Der Transport verursacht mehr CO2, weil die Tüten relativ schwer sind.
- Damit die Tüten reißfest sind, müssen die Fasern chemisch behandelt werden.
Die Herstellung belastet die Umwelt also ebenso stark. Wird eine Papierverpackung also nur ein mal verwendet, ist sie kaum umweltfreundlicher als die Plastik-Variante. Am besten wäre: Stofftüten, die so oft wie möglich wiederverwendet werden.
Mythos 2: Bioplastik ist die beste Alternative zu normalem Kunststoff
Stimmt teilweise. ?
Bioplastik soll die nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Plastik sein. Das Problem dabei: Die Herstellung von Kunststoff ist nahezu immer gleich energieintensiv. Ganz egal, wie die Rohstoffe dafür angebaut wurden.
Dazu kommt: Nur sehr wenige Bioplastik-Sorten können auch wirklich auf dem heimischen Kompost entsorgt werden. In den meisten Fällen sind stattdessen industrielle Kompostieranlagen nötig. Weil sich dessen aber viele Endverbraucher nicht bewusst sind, könnte zukünftig noch viel mehr Plastikmüll in die Umwelt geraten.
Als Einwegprodukt sind Verpackungen aus Biokunststoff also auch keine gute Alternative. Besser sind Mehrwegprodukte aus nachhaltigen Materialien.
Mythos 3: Glas ist nachhaltiger als Kunststoff
Stimmt nur teilweise. ?
Glas kann zwar nahezu endlos eingeschmolzen und wiederverwertet werden. Das Problem ist aber: Würde man etwa 4.000 Tonnen Kunststoff aus Polyethylenterephthalat (PET) durch Glas ersetzen, müssten zirka 32.000 Tonnen davon verwendet werden. Die CO2-Belastung wäre um knapp 12.000 Tonnen höher. Das ergab eine Studie von Arno Melchior.
Mythos 4: Biologisch abbaubar = biobasiert
Stimmt nicht. ✘
Produkte aus Biokunststoffen werben oftmals mit den Worten „biologisch abbaubar“ oder „biobasiert“. Beide Begriffe werden aber oft verwechselt.
- Biobasierte Kunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.
- Biologisch abbaubare Kunststoffe können durch Mikroorganismen in ihre Bestandteile wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff aufgelöst werden. NICHT entscheidend ist dafür, als welchen Rohstoffen die Verpackung besteht. Grundsätzlich können also auch Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen biologisch abbaubar sein.
Mythos 5: Unverpackt ist immer besser
Stimmt nicht. ✘
Zwar gilt: Je weniger Verpackung, desto besser. Gerade im Lebensmittelbereich bedeutet die Verpackung aber auch Schutz vor frühzeitigem Verderb. Fehlt die schützende Verpackung, landen Lebensmittel noch schneller im Müll.
Verschlimmernd dazu hat die Lebensmittelproduktion einen extrem großen klimatischen Fußabdruck – der durch Verschwendung noch vergrößert wird.
Mythos 6: Kompostierbarer Kunststoff kann im heimischen Kompost entsorgt werden
Stimmt nicht. ✘
Der heimische Kompost ist in den meisten Fällen nicht für kompostierbare Kunststoffe geeignet. Um diese erfolgreich zu kompostieren, braucht es spezielle Bedingungen in industriellen Anlagen.
Unter den Bedingungen im heimischen Kompost zersetzen sich die Kunststoffe zu langsam, es bleiben kleine Teilchen im Kompost zurück, die dann in die Natur gelangen. Weil kompostierbare Kunststoffe nicht auch automatisch aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, können Sie die Umwelt maßgeblich verunreinigen.
Mythos 7: Mülltrennung bringt nichts
Stimmt nicht. ✘
Mülltrennung ist sogar enorm wichtig für den Erfolg des Recyclings. Denn auch, wenn der Müll in Anlagen so gut wie möglich sortiert und getrennt wird – je besser wir den Müll vorher trennen, desto besser kann er recycelt werden.
Wird der Müll jedoch unachtsam in eine einzige Tonne geworfen, landen womöglich Materialien in den Verbrennungsanlagen, die recycelt hätten werden können.
Mythos 8: Nachhaltig Verpacken ist teuer
Stimmt nicht. ✘
Oder eher: Das war einmal. Denn als nachhaltige Verpackungsoptionen den Markt betraten, waren sie tatsächlich die teureren Varianten. Heute sind die gängigen Materialien im Preis gesunken und oftmals gut erschwinglich.
Gleichzeitig sind Verpackungsalternativen zwar oft im Einkauf teurer, sparen aber langfristig Kosten – zum Beispiel beim Transport.
Mythos 9: Umweltfreundliche Verpackungen sind nicht so gut wie das „Original“
Stimmt teilweise. ?
Natürlich sind nachhaltige Verpackungslösungen nicht immer gleichwertig mit dem „Original“. Das liegt auch daran, dass viele Start-Ups in diesem Bereich echte Pionierarbeit leisten – und dementsprechend noch nicht immer alles ausgereift ist.
Trotzdem gibt es mittlerweile viele moderne Verpackungsmaterialien, die den herkömmlichen Versionen in nichts nachstehen. Hier lohnt es sich, verschiedene Innovationen auszuprobieren und zu vergleichen.
enviropack: Gute Verpackungen – ganz ohne Mythos
Wir haben die häufigsten Verpackungsmythen aufgedeckt – und bieten gleich die perfekten Verpackungslösungen für Ihre Produkte. Ganz egal ob Kartonagen, Versandtaschen, Füllmaterial oder Klebeband: Bei enviropack finden Sie alles, was Sie für den Versand brauchen.
Zuletzt aktualisiert am 19. Juni 2024 von Levana Brusius