Welcher Karton ist der richtige?

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Auswahl des Kartons: Welcher Karton ist der richtige?

Kaum etwas ist so entscheidend für den sicheren Versand Ihrer Produkte wie der passende Karton. Hier lohnt es sich also, genau hinzuschauen – und nicht blindlings auf möglichst billige Optionen zu setzen. Wir erklären, worauf Sie bei der Auswahl des Kartons achten müssen. 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum ist der passende Karton so wichtig?
  2. Die Anatomie der Kartonage
    • Das Material
    • Die Welle
    • Die Qualität
    • Kartonsorten nach FEFCO-Code
    • Der Verschluss
  3. Die Auswahl des richtigen Versandkartons
  4. enviropack: Kartonagen und Verpackungsmaterial

Warum ist der passende Karton so wichtig?

Der passende Karton ist viel mehr als nur das „Transportvehikel“ Ihrer Produkte. Er entscheidet nicht zuletzt auch über den Erfolg Ihres Unternehmens. Klingt übertrieben? Ist es nicht. Denn der richtige Karton ist für viele wichtige Faktoren im Versand verantwortlich:

  1. Schutz: Nichts ist ärgerlicher, als Pakete, die schon beschädigt beim Kunden ankommen. Der Karton soll seinen Inhalt vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Nässe oder Stößen schützen. Tut er das nicht, werden vor allem sensible Waren schnell irreversibel beschädigt. 
  2. Kosten: Unpassende Kartons verursachen schnell hohe Kosten – sei es durch Rücksendungen aufgrund beschädigter Produkte oder aufgrund eines erhöhten Materialbedarfs (z.B. wenn der Karton zu groß ist). Auch deshalb lohnt es sich oftmals nicht, am Karton selbst zu sparen – die nachher entstehenden Kosten sind meist höher als der Anschaffungspreis. 
  3. Umwelt: Umweltschutz ist heute wichtiger denn je – und vor allem die Verpackungs- und Versandbranche ist gefragt. Denn sie verursachen jedes Jahr einen Großteil des entstehenden Abfalls. Das Problem: Zu viel Material, unpassende Kartons und daraus entstehende Rücksendungen belasten die Umwelt zusätzlich. 
  4. Kunden: Nur zufriedene Kunden bestellen erneut. Erhalten sie aber kaputte oder schlecht verpackte Produkte, hinterlässt das kein gutes Bild von Ihrem Unternehmen. Das Ergebnis: Verbraucher bestellen zukünftig eher woanders.  

Warum ist der passende Karton so wichtig?

Die Anatomie der Kartonage

Karton ist gleich Karton? Von wegen! Kartonagen sind vielfältig und kommen in vielen Varianten daher. Wer optimal verpacken möchte, sollte hier auf die Details achten. 

Das Material

Kartons bestehen in den meisten Fällen aus Wellpappe. Sie beinhaltet drei Komponenten, die miteinander verklebt werden: 

  • Innendecke
  • Welle
  • Außendecke

Durch die Welle wird der Karton besonders stabil. Der große Vorteil von Wellpappe: Sie besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und kann optimal recycelt werden. Das macht Kartons zu einer vergleichsweise umweltfreundlichen Verpackungslösung. 

Die drei Komponenten bestehen meist aus drei verschiedenen Papiersorten:

  1. Kraftliner: Kraftliner besteht zu 80% aus Frischfasern und ist deshalb sehr stabil. Außerdem schützt er am besten vor Feuchtigkeit. 
  2. Testliner: Testliner ist ein mehrlagiges Deckpapier und besteht zu 100 % aus Altpapier. Es ist etwas günstiger, aber auch weniger stabil. 
  3. Schrenzpapier: Schrenzpapier wird aus gemischtem Altpapier hergestellt. Weil es weniger stabil ist, wird es vor allem für Zwischenbahnen oder Innendecken verwendet. 

Die Welle

Die Art der Welle bestimmt die Stabilität der Verpackung. Zunächst wird die Anzahl der Wellen im Karton unterschieden:

  • Einwelligfür leichte und unempfindliche Produkte
  • Zweiwellig für empfindlicherer und schwerere Produkte
  • Dreiwellig für sehr schwere Produkte (meist in der Industrie)

Danach unterscheiden sich die Wellenteilung (t) und Wellenhöhe (h). Je kleiner die Teilung, desto kleiner auch die Höhe – und desto geringer die Pufferwirkung des Kartons:

  • A-Welle (Grobwelle, t: 7,9 − 10,0 mm, h: 4,0 − 5,0 mm)
  • C-Welle (Mittelwelle, t: 6,5 − 7,9 mm, h: 3,1 − 4,0 mm)
  • B-Welle (Feinwelle, t: 4,8 − 6,5 mm, h: 2,2 − 3,1 mm)
  • D-Welle (Feinwelle, t: 3,5 − 4,8 mm, h: 1,9 − 2,2 mm)
  • E-Welle (Mikrowelle, t: 2,6 − 3,5 mm, h: 1,0 − 1,9 mm)
  • F-Welle (Miniwelle, t: 1,8 − 2,6 mm, h: 0,6 − 1,0 mm)
  • G-Welle (Miniwelle, t: ≤ 1,8 mm, h: <0,6 mm)
  • N-Welle (Miniwelle, h: ca. 0,40 mm)
  • K-Welle (t: > 10,0 mm, h: ≥ 5,0 mm)

Die Welle ist also für die Belastbarkeit und die Stabilität des Kartons verantwortlich. Je grober die Welle, desto höher der Schutz. 

Die Qualität

Die Qualität des Kartons wird durch die DIN 55468 festgelegt. In die Beurteilung der Qualität fließen die Art der Welle, die Anzahl der Wellen und die Belastbarkeit mit ein. 

Die Wellen werden dann nach Berstfestigkeit, Durchstoßarbeit und Kantenstauchwiderstand sortiert – sowie nach einwellig und zweiwellig. Wichtig: Die einwelligen Sorten 1.01 bis 1.05 und die mehrwelligen Sorten 2.02 bis 2.06 werden NUR nach Kantenstauchwiderstand kategorisiet und sind deshalb für geringe Transportbelastungen geeignet.

Quelle: https://www.wellpappe-wissen.de

Kartonsorten nach FEFCO-Code

Der FEFCO-Code beschreibt die verschiedenen Bauformen der Verpackungen. Anhand des Codes können Sie erkenne, ob es sich um eine Faltschachtel, Deckelschachteln, Falthüllen, Schiebeschachteln oder andere Varianten handelt. 

Die ersten beiden Ziffern geben immer den jeweiligen Verpackungs-Grundtypen an. 

Bei den Kartons aus Wellpappe stehen die letzten Beiden Ziffern für die Bauart: 

  • 01 = Handelsübliche Rollen und Bögen
  • 02 = Faltschachteln (Faltkisten)
  • 03 = Deckelschachteln (Stülpschachteln)
  • 04 = Falthüllen und Trays
  • 05 = Schiebeschachteln
  • 06 = Formfeste Schachteln
  • 07 = Fertig geklebte Schachteln
  • 09 = Inneneinrichtungen

Der Verschluss

Kartons werden bei der Herstellung ausgestanzt – vor der Benutzung müssen jetzt noch die entsprechenden Seiten verschlossen werden. Dafür gibt es drei Varianten:

  • Laschenklebung: Die abstehende Kartonlasche wird an der anderen Kante mit Flüssigkleber festgeklebt. 
  • Streifenklebung:  Die beiden Kartonseiten werden mit speziellem Klebeband von außen verklebt – eine Lasche gibt es hier nicht. 
  • Drahtklammern: Die Laschen werden mit Drahtklammern aneinander fest geheftet.

Die Anatomie der Kartonage

Die Auswahl des richtigen Versandkartons

Es gibt nicht „den einen“ Karton für das Versenden Ihrer Produkte. Vor allem der Inhalt entscheidet darüber, welcher Faltkarton geeignet ist. 

Wie groß ist das Packgut? 

Die Größe des Faltkartons sollte immer so gewählt werden, dass sie etwa 5-6cm Platz vom Inhalt zum Kartonrand lässt. Nur so können Sie sicherstellen, dass genug Raum zum Polstern mit Füllmaterial bleibt – und das Paket beim Transport gut geschützt ist. 

Wie schwer ist das Packgut?

Das Gewicht des Produkts gibt Aufschluss darüber, welche Wellenstärke Sie wählen sollten. Als Richtwert gilt:

Wie empfindlich ist das Packgut?

Sehr empfindliche Waren sollten in zwei- oder sogar dreiwelligen Kartons verschickt werden. Weniger sensible Produkte können hingegen problemlos in einwelligen Versandverpackungen verschickt werden.

Wie sind die Transportbedingungen?

Auch die Bedingungen beim Versand und der Lagerung sind entscheidend. Wird Ihr Paket beispielsweise auf einer Palette gestapelt oder schwierigeren Transportwegen ausgesetzt, sollten Sie auf zweiwellige Kartonagen setzen. 

Wie soll der Packprozess ablaufen?

Haben Sie täglich viele Pakete, die gepackt werden müssen, lohnt sich ein Blick auf spezielle Verpackungslösungen. Automatikbodenkartons beispielsweise sind zwar im Einkauf etwas teurer, sparen dafür viel Zeit und sorgen für einen effizienteren Packprozess.

enviropack: Kartonagen und Verpackungsmaterial

Bei enviropack finden Sie eine große Auswahl an hochwertigen Kartons und Kartonagen. Ganz egal ob einwellig, zweiwellig, Automatikboden oder möglichst günstig – wir bieten Verpackungsmaterialien für jeden Bedarf.  

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Zuletzt aktualisiert am 19. Juni 2024 von Levana Brusius