Was Kartons wirklich sind
Vor mehr als 130 Jahren kam der amerikanische Erfinder Albert Jones auf die Idee, gewelltes Papier zum Schutz einer Sendung empfindlicher Apothekerfläschchen zu verwenden. Nach dem Vorbild plissierter, also in Falten gepresster Stoffe, erhielt das Papier durch die Wellen Volumen und Stabilität: ideale Eigenschaften für ein Polstermaterial. Etwas später entwickelte Jones die erste Wellpappe, indem er eine Deckenbahn auf das gewellte Papier klebte. Das Patent wurde 1871 eingetragen. So entstand ein kostengünstiges, leichtes und formstabiles Verpackungsmaterial, das die Welt der Logistik erobern sollte. Und seitdem ist diese besondere Materialkombination aus Luft und Papier der sichere Schutz für Millionen von Sendungen täglich. Durch die Welle entstehen Luftkammern, die sehr gut polstern und gleichzeitig sehr kostengünstig befüllt sind, nämlich mit Luft.
Vielleicht ist es diese sehr einfache und kostengünstige Materialzusammensetzung, die Wellpapp-Verpackungen so erfolgreich gemacht haben. Der Erfolg geht ungebrochen weiter, jedes Jahr steigt der Verbrauch an Wellpapp-Verpackungen weltweit. Dies liegt hauptsächlich an dem wachsenden Konsum der Weltbevölkerung und den enormen Anstieg an E-Commerce. Fast alle Online-Bestellungen müssen sicher an die Empfänger transportiert werden, und was bietet sich da besser an als Wellpappkartons. Selbst nach 130 Jahren gibt es da keine wirkliche Alternativen.
Über zwei Drittel aller in Deutschland hergestellten Waren werden in Wellpappe verpackt und verschickt.
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Woher kommt die Wellpappe
Wellpappe wird aus Papier, Leim und Luft hergestellt. Fast 80 % der Wellpappen-Papiere werden aus Altpapier hergestellt, wodurch die Wellpapp-Verpackungen auch zu den umweltfreundlichsten Verpackungen überhaupt zählen. Nicht nur in der Herstellung sind Wellpapp-Verpackungen sehr umweltfreundlich, sondern auch beim Entsorgen nach dem Transport. Die entleerten Verpackungen werden dem Altpapier zugeführt und zu 100 % recycelt.
Da Wellpappe zu einem großen Anteil aus Luft besteht, sind lange Transportwege zu den Verbrauchern natürlich unwirtschaftlich. Deshalb werden Wellpapp-Kartonagen meist regional vertrieben und nur sehr selten über die Landesgrenzen hinaus transportiert. Wellpappen-Hersteller und Werke gibt es in fast allen Ländern der Erde und eine Verlagerung der Produktion in „Billig“-Länder ist nicht in Sicht.
Alleine in der BRD werden jährlich rund 8 Milliarden Quadratmeter, oder in Gewicht 4 Millionen Tonnen Wellpappe hergestellt
Was alles möglich ist:
Durch die Zusammensetzung verschiedenster Papiersorten und Qualitäten, sowie der Anzahl der Wellen innerhalb der Wellpappe entstehen endlose Möglichkeiten und Einsatzzwecke. In Deutschland gibt es bereits Hunderte von Wellpappen-Qualitätsbezeichnungen, die leicht verwirren können.
Die für Versandkartons wichtigsten und am häufigsten verwendeten Qualitäten stellen wir hier kurz vor:
Wellpappenqualitäten
1-wellig
für kleine Kartons und leichte Ware
2-wellig
für mittlere bis große Kartons und
schwere Ware
3-wellig
für sehr schwere Ware und extreme
Belastungen
Deswegen ist Papier so beliebt als Polstermaterial
Um das Geheimnis zu lüften, warum Packpapier so beliebt als Polstermaterial ist, muss man wissenschaftlich vorgehen und sich die physikalischen Eigenschaften dieses Materials genauer ansehen. Zum Beispiel die Leitfähigkeit von Papier oder besser die Nichtleitfähigkeit. Papier ist nämlich ein sehr guter Isolator. Es leitet Strom überhaupt nicht und Wärme nicht besonders gut.
Für die Polsterwirkung von speziellem Interesse ist der Stauchdruckwert. Der ist bei Papier besonders gut und erbringt die überdurchschnittliche Polsterwirkung. Für schwere Produkte erreicht man eine sehr gute Polsterleistung durch mehrlagige, dichte Polsterbahnen. Solch ein sogenannter Polsterstrang bleibt flexibel in seiner Formbarkeit und lässt sich auf diese Weise für alle Formen eines Produktes verwenden.
Um das Material Papier als Polster maximal auszunutzen, werden heute verschiedene Knittertechniken angewandt. Es existieren verschiedene Papierpostertypen, die sich in der Regel durch Papierbahnen in mehrlagiger, dichter Struktur auszeichnen. Gerade diese Papierbahnen erreichen eine Polsterleistung, die auch schwere Produkte effektiv schützen.
Flexibel bleiben lautet dabei das Zauberwort des Polstermaterials Papier. Die Polsterfunktion zu unterstützen erreicht man beispielsweise dadurch, dass die Papierstränge zu Schnecken aufgerollt werden. In einen leeren Karton legt man zunächst eine solche Schnecke und darauf das zu verpackende Produkt. Das sogenannte Packgut kann nun in die Polsterschnecke einsinken. Auf das Packgut wird ebenfalls eine Schnecke gelegt: das Kopfpolster. Beim Schließen des Kartons presst sich das Kopfpolster um das Verpackungsprodukt und schützt dieses effektiv und zuverlässig.
Papier, Karton und Pappe und der Umweltaspekt
Wie umweltfreundlich ist Papier
Der Unterschied zwischen Papier, Pappe und Karton ist oft nicht gleich erkennbar. Er liegt tatsächlich in der flächenbezogenen Masse und der Dicke begründet. Von Pappe spricht man, wenn die eben genannte physikalische Eigenschaft wenigstens 300 Gramm je Quadratmeter beträgt und die Dicke mindestens 1,5 mm überschreitet. Ist das Material dünner und die flächenbezogene Masse bei einem Wert zwischen 130 und 300 Gramm je Quadratmeter, heißt die Pappe Karton.
Papier ist ein nachwachsender Rohstoff. Etwa ein Fünftel allen Holzes, das in der Welt geschlagen wird, wird zur Herstellung von Papier und Papierprodukten verwendet. In der Bundesrepublik Deutschland wird das Papier vorwiegend aus Sägerestholz oder Sturmholz gewonnen. Altpapier ist jedoch die größte Rohstoffquelle – das gilt uneingeschränkt für ganz Europa.
Auch der Herstellungsaufwand für Papier hat sich verringert. Benötigte man um das Jahr 1900 noch mehr als 1.000 Liter Wasser für die Herstellung von einem Kilogramm Papier sind es heute nur noch sieben Liter. Zu diesen positiven Fakten spricht auch die Tatsache, dass mit einem guten Papierpolster nur wenig Material benötigt wird, um die Hohlräume in einem Paket auszufüllen. Und natürlich stellt dies auch wirtschaftlich eine interessante Lösung dar – weniger Material bedeutet weniger Kosten.
Diese Ergiebigkeit ergibt sich durch das vergrößerte Volumen eines geknitterten Papierschlauchs. Eine solche gestauchte Röhre ergibt eine federnde und damit absorbierende Wirkung und bleibt dennoch flexibel und formbar. Wer genau aufgepasst hat, wird bemerkt haben, dass Papier als Polstermaterial nicht allein funktioniert. Das Papier holt sich die Luft zur Unterstützung dazu – ein kongeniales Duo – leicht und dennoch perfekt schützend.
Nicht zuletzt werden Papierpolstermaterialien vorzugsweise aus recyceltem Material hergestellt. Das bedeutet, es wird Teil des Wertstoffkreislaufs. Auf diese Weise werden primäre Rohstoffe wie Holz geschont.
Zusammengefasst bedeutet Papier als Polstermaterial vierfacher Schutz für das Verpackungsgut bei gleichzeitiger Entlastung der Umwelt. Das hätte selbst den Beamten Cai Lun gefreut.
Gefreut hätte sich Cai Lun jedenfalls über die POLSTERBOSS® Packpapier Spenderbox. In jeder Rolle befinden sich 290 laufende Meter hochwertiges Papierpolster. Das Packpapier hat eine flächenbezogene Masse 60 Gramm auf den Quadratmeter. Damit bleibt man nicht nur flexibel, sondern kann an jedem Ort polstern – eben genau dort, wo man es gerade benötigt. Neben dem unkomplizierten Handling überzeugt die Polsterbox mit ihrer Ergiebigkeit. Mit einer einzigen Box lassen sich bis zu 1.000 Pakete füllen. Geliefert wird der POLSTERBOSS® im stabilen Umkarton. Pure Effizienz beim Polstern mit Papier durch die Spenderbox. Alternativ können Rollen aus Packpapier auch auf bestimmte Geräte für Papier gespannt und individuell zugeschnitten werden.
Übrigens gilt für manche Unternehmen eine Lizensierungspflicht. Näheres über die Lizensierungspflicht bei Verpackungen und Informationen zur Verpackungsordnung erfahren Sie hier.
Der Erfinder des Papiers
Warum Papier nicht nur zum Schreiben erfunden wurde
Wissen Sie, welchen Beruf der Erfinder der Papierherstellung hatte? Nein? Dabei liegt die Antwort eigentlich auf der Hand: Cai Lun war selbstverständlich Beamter. Er begründete damit quasi die Daseinsberechtigung des Staatsdieners heutiger Zeit – denn worauf sollten die Vertreter dieses Berufsstandes ihre Erlasse und Bescheide sonst unter die Leute bringen.
Cai Lun jedenfalls war zu seiner Zeit schon Beamter und zwar in der chinesischen kaiserlichen Behörde für die Fertigung von Instrumenten und Waffen. Papier als Waffe? So mancher Dichter würde jetzt eifrig mit dem Kopf nicken. Wir wissen heute nicht, ob Cai Lun in der Abteilung für Instrumente oder in jener für Waffen beschäftigt war. Wohl aber das ungefähre Datum seiner ersten Aufzeichnung der chinesischen Methode Papier herzustellen: es geschah um 105 nach Christus.
Zwar gab es damals in China bereits ein Verfahren zur Herstellung eines papierähnlichen Stoffes, den man beschreiben konnte (es handelte sich dabei um eine Kombination aus der Rinde bzw. dem Bast vom Maulbeerbaum, aus Hanf, alten Kleidern und Fischernetzen (!)). Unser chinesischer Beamter Cai Lun aber erdachte eine neue Zubereitung: Er zerstampfte, kochte und wässerte kurzerhand den Bast, also die Fasern, vom Maulbeerbaum. Aus diesem Sud nun wurde Lage für Lage mit einem Sieb abgeschöpft und in dieser Reihenfolge getrocknet, gepresst und zuletzt geglättet.
Das auf diese Weise entstandene papierähnliche Material war derart haltbar und stabil, dass es kurzerhand nicht nur zum Schreiben, sondern auch im Rahmen der Raumdekoration als Tapete, sowie als Kleidung benutzt wurde. Dass Papier nicht nur als Schreibmaterial eingesetzt wird, hat sich im Übrigen bis heute erfolgreich gehalten. Dieser Stoff, der nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken ist, wird zu gleichen Anteilen zum Bedrucken und Beschreiben sowie zum Verpacken (jeweils etwas mehr 40 %) benutzt. Der Rest wird als Toiletten- und Hygienepapier im Haushalt verbraucht.
Eine besondere Form der Papierverwendung ist jene als Polsterstoff in der Warensicherung. Und das wiederum hätte dem guten Cai Lun aus der kaiserlichen chinesischen Behörde für Instrumente und Waffen bestimmt gefallen.
Wie intelligent ist Papier wirklich?
Papier kann mehr als nur Papier zu sein
Papier als Polstermaterial? Ok, das kennt man vielleicht. Wellpappe, Holzwolle oder eben einfach Papier. Doch Papier als intelligentes Polstermaterial? Aber ja, denn dieser Stoff erfüllt als Polstermaterial gleich vier Funktionen auf einem Schlag. Im Einzelnen sind dies „Polstern“, „Ausfüllen“, „Fixieren“ und „Einwickeln“.
Papier kann also mehr als nur ein schlichtes Füllmaterial sein. In seiner Funktion „Polstern“ sorgt es beispielsweise dafür, dass Stöße gegen die Verpackung absorbiert werden. Auf diese Weise schützt das Papier – ganz intelligent eben – vor allem die Waren, die zerbrechlich sind. Damit nicht genug: Beim „Ausfüllen“ verhindert das Papier als Polstermaterial, dass die verpackten Produkte aneinander stoßen, indem es die Hohlräume innerhalb der Verpackung ausfüllt.
Gleichzeitig „fixiert“ es die einzelnen Artikel an ihren Positionen – und stabilisiert schwere Gegenstände. Und wenn man das Papier zum „Einwickeln“ benutzt, schützt dieses Material vollflächig gegen Beschädigungen von Kontakten wie Kratzer und Stößen. Im Fazit lässt sich konstatieren: Papierpolster sorgen für einen perfekten vierfachen Produktschutz.
Sind damit schon alle Vorteile von Papier als Polstermaterial aufgezählt? Mitnichten. Tatsächlich lässt sich nahezu jede Aufgabe im Bereich der Schutzverpackung mit Papier als Polstermaterial lösen. Dabei spielt das Gewicht des verpackten Produktes gar keine allzu große Rolle, wie man vielleicht annehmen könnte. Ganz im Gegenteil: Selbst schwere Maschinenteile können mit Papier als Polsterung sicher und zuverlässig auch lange Wege transportiert werden.
Ergebnis: Papier als Polstermaterial ist mindestens vier Mal intelligenter als gedacht.
Zuletzt aktualisiert am 20. Juli 2022 von Ana-Beline Dietrich